Emmanuel Fritzen

Die Modelleisenbahnanlagen in unserer Familie

1971 - Anlage im Werkraum

 

Tief im Gedächtnis war bei mir verankert, dass ich 1971 vor meinem Abitur noch einmal eine kleine Anlage im Werkraum gebaut hatte. Ich habe darüber aber keine Aufzeichnungen und auch keine Fotos. Aber bei der Durchsicht eines Doppel-8-Schmalfilms „Familienaufnahmen 1965 bis 1975“ habe ich eine Szene entdeckt, in der ich fahrende Züge auf dieser Modelleisenbahnanlage im Werkraum gefilmt hatte. Da auf dieser Anlage bereits die Häuser und die symmetrische Dreiwegweiche eingesetzt sind, die ich für die Anlage 1970 auf dem Dachboden gebaut hatte, muss sie im Winter im Werkraum während meines letzten Schuljahrs entstanden sein und hat wahrscheinlich nur eine recht kurze Zeit dort gestanden. Sie stand im Werkraum im Erker zwischen den dort inzwischen angebrachten Bücherregalen unter den beiden Fenstern und muss ein Plattenmaß von etwa 3,35 m x 1,20 m gehabt haben. Es handelt sich bei der Filmaufnahme um einen Schwenk von der rechten Anlagenkante bis zur linken.

 

MP4-Videoclip mit dem entsprechenden Ausschnitt aus dem Film

 

Bei den unten eingestellten Fotos handelt es sich um Screenshots aus dem Film, welche eine sehr geringe Qualität haben. Trotzdem konnte ich anhand dieser Fotos den Gleisplan, die 3D-Ansicht und die untenstehenden Beschreibungen rekonstruieren.

 

 

So in etwa muss der Gleisplan der Anlage ausgesehen haben. Im Vordergrund befindet sich ein dreigleisiger Bahnhof und im Mittelbereich ein Industriegelände mit Abstellgleisen, von denen zwei von rechts kommen und das dritte durch einen kurzen Tunnel von links und das sehr kurze vierte vom hinteren Innenkreis. Am linken Rand der Anlage befand sich ein untertunnelter Berg. Auf die roten Gebäudenummern wird unten im beschreibenden Text unter den Screenshots Bezug genommen.

 

 

Dieses ist eine mit WinTrack 15.0 generierte 3D-Ansicht von der Mitte des Werkraums gesehen. Rechts und links befanden sich die Bücherregale und an der Wand dahinter die beiden Erkerfenster.

 

Fotoserie mit Screenshots aus dem 8-Millimeter-Film

 

 

Rechts sieht man das Bücherregal. In der rechten Gleiskurve stehen die Gärtnerei (3) mit ihren Gewächshäusern und Frühbeeten, die Kirche (2) und das Café (1) von Faller.

 

 

Gegenüber dem Café befindet sich die Tankstelle (8) und eine Siedlung mit vier Einfamilienhäusern (4 – 7), zwischen denen das kurze, hintere Abstellgleis endet. Rechts im Vordergrund sieht man die symmetrische Dreiwegweiche zur Einfahrt in die zwei von rechts kommenden Abstellgleise. In diesen ist jeweils ein Entkuppler-Gleisstück gleich in der Einfahrt untergebracht. Der letzte Wagen des D-Zuges steht im Bahnhof „Schönblick“ (13). Von dem dritten Abstellgleis, welches von links kommt, sieht man rechts den Prellbock. Beim vierten Abstellgleis, welches von hinten kommt, kann man diesen auch erahnen.

 

Ein Bild, das Text, Licht, Nacht, dunkel enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

 

Im Vordergrund steht der Bahnhof „Schönblick“ (13) mit dem überdachten Bahnsteig (14) daneben. Zwischen den Abstellgleisen ist ein weiterer überdachter Bahnsteig (10) zu sehen, den mein Bruder selbst gebaut hatte. Im Hintergrund steht das Kesselhaus mit dem hohen Schornstein von Vollmer (9). Im ersten Abstellgleis steht der Zug mit den drei Blechwagen „Donnerbüchse“ und dem Abteilwagen mit Bremserhaus.

 

 

Noch ein bisschen nach links geschwenkt erkennt man auch die Vollmer-Raffinerie (11).

 

 

Noch weiter nach links geschwenkt taucht der Drehkran (15) auf, der den Abstellgleisen das Güterbahnhof-Flair gibt. Hinter dem Drehkran sieht man zwei nach oben weisende Pfeile. Es handelte sich hier um einen verbauten Pappkarton von Weinflaschen, dessen Aufdruck ich bewusst als Landschaftsgestaltungselement nicht überstrichen hatte. Direkt dahinter kommt die zweigleisige Streckenführung um die Platten herum wieder aus dem Tunnel.

 

 

Ein weiterer Schwenk nach links zeigt die Tunnelportale und die Straßen-Auffahrt auf den Berg. Dort steht rechts in der Kurve die Windmühle (15), gegenüber das Café Minerva (16) und Einfamilienhäuser (17). Oben auf dem Berg ist die Dolomitenkapelle (18) zu sehen.

Die E 44 mit den D-Zugwagen kommt aus dem dritten Bahnhofsgleis und fährt auf dem inneren Gleis in den Tunnel.

 

 

Im Unterschied zur vorherigen Aufnahme sieht man hier die drei D-Zugwagen.

 

Der Kameraschwenk endet links an den Tunnelportalen und erfasst nicht die weitere Gestaltung des Berges. In meiner Erinnerung hatte ich hinten in der Ecke auf dem Berg die Stadt mit dem Hochhaus, der Gründerzeit-Gebäudezeile, dem modernen Kaufhaus und dem Helvetia-Gebäude (19ff) untergebracht. Ob die Wassermühle in dieser Anlage auch einen Platz gefunden hat, kann ich nicht mehr sagen.

 

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Bearbeitungsstand: 28. Dezember 2022